Impulse & Inspirationen

Ein Blog von Kirstin Kluckert

om mani padme hum
Themen: Reisen
16. November 2023

om mani padme hum

warum in china der Juwel immer im Lotus ist ...

 

Es begab sich einmal eine ganz lustige geschichte.
Und es war zu einer zeit, als die welt noch ganz viel kraft hatte.
Und das war so.

Als ich in china war, da hatte es über dreissig grad und war sehr stickig.
Das war in peking, das heisst natürlich beijing.

Da war so schmutzige luft, man konnte kaum zwei meter weit sehen. Und das war auch genug, denn es war am frühen morgen und ich war ganz übermüdet gerade eben gelandet. Es war die fahrt vom flughafen zum hotel.
Am liebsten hätte ich mich versteckt, weil ich so müde war.
Und das ist ja ganz ok.

 

Also fuhr ich geradewegs zum hotel. Und das war nicht zu sehen. Wegen dem ganzen smog.
Auf dem weg dorthin ging es am vogelnest, dem olympia-stadion vorbei. Auch das war nicht zu sehen. Vor dem stadion haben ein paar leute bunte drachen steigen lassen. Die verschwanden kaum dass sie aufgestiegen sind im smog.

Das hotel war riesig. Tausend flure. Viele fahrstühle, viele etagen. Und das zimmer bestand aus drei teilen, dem schlafbereich, einer art vorraum mit kühlschrank und einer art ankleideraum mit schränken.

Und alle bereiche fühlten sich irgendwie klamm an, weil sie etwas feucht waren. Die wände waren alle aus beton, das war der übliche stil dort. Und es gab jede menge holzverkleidung. Vor dem kühlschrenk zum beispiel und auch vor den schränken, ja sogar hinter dem bett. Wenn ich aus dem fenster schauen wollte musste ich riesige sessel und dicke vorhänge zur seite schieben. Im ankleideraum gab es ein unbewegliches Rolo. Um dahinter zu lucken musste ich mich dazwischen quetschen. Der ausblick war ein verschachtelter innenhof. Doch da war nichts zu sehen. Nur zu hören. Ein hund, der die ganze zeit kläffte. Das war alles.

Und alles, aber auch alles war irgendwie feucht. Die holztür vor dem kühlschrank ist daher aus der angel gerutscht und hing schief davor.

 

Das foyer unten war riesig und ziemlich leer.
Es wartete ein guide, aber der war nicht zu sehen. Er versteckte sich ein wenig. Und er grinste über mein aussehen und meine roten augen. Das war ok.
Draussen war es angenehmer, als ob man in eine badewanne steigt. Angenehm warm und eben feucht.

Um die ecke gab es einen netten laden mit einer hübschen bedienung, noch ganz jung. Aber die war nicht zu sehen, denn sie versteckte sich. Und auf der speisekarte gab es nur chinesische schrift, also nichts zu sehen.

Es war dennoch supertoll und lecker. Es gab einfach irgendwas. Und davon ganz schön viel. Die Dame war recht erstaunt über die random-auswahl. Und schliesslich war sie ganz freundlich.

Und das ist auch schon alles.

 

Das ist genau der Grund, warum in china der Juwel immer im Lotus ist. :)